Die fossile Coniferengattung Culmitzschia . . .

ULLRICH 1964

Text und Bilder von Prof. Dr. Dieter Uhl, Frankfurt am Main, 2002

 

Auch wenn das Dorf Culmitzsch inzwischen von der Landkarte verschwunden ist, lebt der Name in der Wissenschaft, speziell die Geologie und Paläontologie, weiter. 1964 wurde nämlich von ULLRICH im Rahmen seiner Dissertation "Zur Stratigraphie und Paläontologie der marin beeeinflußten Randfazies des Zechsteinbeckens in Ostthüringen und Sachsen" eine Gattung fossiler Nadelbäume aufgestellt, die nach dem Gebiet um Culmitzsch, aus dem der größte Teil des verwendeten Materials stammte, den Namen Culmitzschia erhielt. Die von ULLRICH als Culmitzschia florinii beschriebenen Funde stammen aus dem Zechstein, einer etwa 250 Millionen Jahre alten Ablagerung, die zu einer Zeit entstand als in Europa trockene, fast wüstenhafte Klimabedingungen vorherrschten. Culmitzschia florinii konnte bisher nur im Zechstein Thüringens und Sachsens verlässlich nachgewiesen werden, während sichere Belege bisher aus weiteren Zechsteinvorkommen (z.B. Mansfelder Revier, Richelsdorfer Revier, Niederrhein, NW-Hessen, englischer Zechstein) fehlen. Nur aus dem Oberperm Südtirols (z.B. Bletterbach-Schlucht bei Bozen) kennt man ähnliche Formen, die dort aber den Namen Ortiseia tragen. Culmitzschia florinii konnte bisher nur im Zechstein Thüringens und Sachsens verlässlich nachgewiesen werden, während sichere Belege bisher aus weiteren Zechsteinvorkommen (z.B. Mansfelder Revier, Richelsdorfer Revier, Niederrhein, NW-Hessen, englischer Zechstein) fehlen. Nur aus dem Oberperm Südtirols (z.B. Bletterbach-Schlucht bei Bozen) kennt man ähnliche Formen, die dort aber den Namen Ortiseia tragen. Nach Meinung einiger, vor allem deutscher und niederländischer, Autoren sollen auch verschiedene Arten von Nadelbäumen aus dem Oberen Karbon und Unteren Perm als der Gattung Culmitzschia zugehörig betrachtet werden, allerdings ist diese Ansicht international nicht unumstritten.

 
 
 

   
Culmitzschia florinii ULLRICH; Holotypus; Original zu GEINITZ, 1862; Taf. 31, Fig. 30; ULLRICH, 1964; Taf. 14, Fig. 5-6; Sammlung Museum für Naturkunde der Stadt Gera.
 
   
Culmitzschia florinii ULLRICH; Original zu GEINITZ, 1880; Taf. 3, Fig. 4; SCHWEITZER, 1986; Fig. 17; Staatliche Naturhistorische Sammlungen Dresden; Maßstab 2 cm.
 
 
Die Abgrenzung von Culmitzschia von anderen Nadelbaumgattungen des Ober-Perms erfolgt aufgrund der Cuticularstruktur, die auch nach etwa 250 Millionen Jahren (die richtigen Erhaltungsbedingungen vorausgesetzt) noch erhalten sein kann. Die Cuticula ist die äußerste Schicht auf einem Blatt (auch Nadeln sind im botanischen Sinne Blätter) und besteht aus polymeren Kohlenwasserstoffen (Cutin/Cutan), die biologischen und chemischen Umwelteinflüssen gegenüber sehr resistent ist.
 
 
     
     
     
     
 
© by Schlenk, 2000 - 2024
 
 
https://www.culmitzsch.de